Strategische Sportförderung im Mittelpunkt der französischen Einflussdiplomatie

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Vor dem Hintergrund, dass Frankreich 2024 Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele sein wird, ist Sport mehr denn je ein zentrales Anliegen für unser Land, sei es im Hinblick auf das Image und den internationalen Einfluss Frankreichs oder für seine wirtschaftliche und soziale Entwicklung.

Internationaler Imagegewinn durch den Rugby World Cup 2023 und die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris 2024

Der Rugby World Cup und die Spiele von Paris 2024 sind für Frankreich eine einzigartige Chance, seine Sichtweise und sein Know-how in Bezug auf behindertengerechten, inklusiven und nachhaltigen Sport bei ausländischen Behörden, Akteuren des Sportsektors und in der breiten Öffentlichkeit geltend zu machen. In diesem Zusammenhang setzt sich das Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten stark für die Vorbereitung und Organisation dieser sportlichen Großveranstaltungen ein, sei es im konsularischen oder protokollarischen Bereich, in der Kommunikation oder bei der Krisenvorbereitung.

Das Erbe dieser beiden Sportereignisse wird langfristig genutzt werden, insbesondere im Zuge der Umsetzung des staatlichen Aktionsplans für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024.

Internationale Kooperation im sportlichen Bereich fördern

Sport ist zu einem wichtigen Instrument der Kooperation in unseren bilateralen Beziehungen geworden. Die Ausrichtung der wichtigsten internationalen Großveranstaltungen in Frankreich schürt bei unseren Ansprechpartnern Interesse, die Partnerschaften in diesem Bereich zu vertiefen. Die diplomatischem Auslandsvertretungen unterstützen speziell über Botschaften, die am Programm „Terres de Jeux 2024“ teilnehmen, aktiv die französische Sportbewegung im internationalen Austausch und fördern den Sportsektor in ihren Gastländern.

Die französische Außenpolitik misst dem Beitrag des Sports zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG) einen wichtigen Stellenwert bei. Seit 2019 finanziert das Außenministerium in diesem Rahmen 18 Projekte des FSPI und setzt den Sport gezielt als eine Triebfeder der Entwicklung, Bildung, Geschlechtergleichstellung usw. ein, allen voran in Afrika. Neben diesen Projekten werden seit 2023 einjährige FSPI-Kurzprojekte umgesetzt. Die dezentrale Kooperation im Sportbereich hat sich seit der Lancierung eines eigenen Projektaufrufs im Jahr 2021 ebenfalls stark entwickelt. Damit konnten 35 Kooperationsprojekte zwischen französischen und ausländischen Gebietskörperschaften finanziert werden, begleitet von unseren Botschaften und einer Reihe von Konsulaten, im Gesamtwert von 3,2 Millionen Euro (2021 bis 2023).

Als Mittlerorganisation des Außenministeriums erhielt die Agence française de développement (AFD) 2018 den Auftrag, eine Strategie für Sport und Entwicklung auszuarbeiten. Seither wurden mehr als 112 Millionen Euro in Kooperationsprojekte investiert. In diesem Rahmen wurden Projekte finanziert, die beispielsweise darauf abzielen, Frauenrugby in Benin zu fördern, Sportakademien aufzubauen, die Sport und Bildung verknüpfen (Senegal, Liberia, Marokko, Kamerun, Mali und Südafrika), oder den sozialen Zusammenhalt auf dem Kontinent zu stärken dank der Plattform „Sport en Commun“, die u. a. französische und afrikanische Spitzensportler bei der Gründung von Verbänden begleitet, in denen Sport als Instrument der Entwicklung genutzt wird.

Stärkung der Attraktivität der Regionen und der Ausstrahlung Frankreichs im Ausland

Hand in Hand mit dem Ministerium für Sport und die Olympischen und Paralympischen Spiele, GIE France Sport Expertise, Business France und dem gesamten Sportsektor unterstützt das französische Außenministerium die internationale Entwicklung französischer Unternehmen der Sportbranche. Es setzt sich auch für die Stärkung der Attraktivität unserer Regionen im Hinblick auf die Ausrichtung sportlicher Großveranstaltungen von internationaler Tragweite ein, unter anderem durch die Unterstützung französischer Kandidaturen.

Das Netzwerk diplomatischer Auslandsvertretungen trägt ebenfalls dazu bei, die französischen Standpunkte in wichtigen Fragen zum Sport zu verteidigen, darunter Fragen der Governance, Ethik, Kampf gegen Doping und Spielmanipulation sowie Bekämpfung von Diskriminierung im Sport. Hierzu wird Frankreich sowohl innerhalb der internationalen Sportverbände als auch innerhalb der internationalen Gremien tätig (UNO, UNESCO, EU, OECD und Europarat).

Außerdem achtet das Ministerium auf die Nutzung und Förderung der französischen Sprache bei Sportveranstaltungen, insbesondere Olympischen und Paralympischen Spielen (Unterstützung der Unterzeichnung eines Übereinkommens zwischen der Internationalen Organisation der Frankophonie und dem Organisationskomitee der Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris 2024, Teilnahme Frankreichs an den Spielen der Frankophonie im Juli-August 2023 in Kinshasa usw.).

Ein erfolgreiches Beispiel für „Frankophonie im Sport“ ist die Alliance Dioko, in deren Mittelpunkt der Austausch von Wissen und Know-how zwischen Frankreich und Senegal rund um Paris 2024 und Dakar 2026 (Olympische Jugendspiele) steht. Ziel ist es, Senegal dabei zu unterstützen, die ersten olympischen Spiele auf dem afrikanischen Kontinent zu einem Erfolg zu machen – unter anderem durch den Bau und die Sanierung von Sportanlagen für die Olympischen Jugendspiele – aber auch ihr Erbe für die senegalesische Bevölkerung zu sichern, beispielsweise durch den Aufbau von nachbarschaftlichen Sportanlagen.

Frankreich richtet zahlreiche internationale Sportveranstaltungen aus

Neben regelmäßigen Veranstaltungen wie dem Tennisturnier Roland-Garros, der Tour de France oder dem Vendée Globe veranstaltete Frankreich in den letzten Jahren mehrere internationale Wettkämpfe: Handball-WM 2007, Fußball-EM 2016, den Ryder Cup im Golf (2018), die Frauen-Fußball-WM (2019), die Bahnradsport-WM (2021), den alpinen Ski-Weltcup (Februar 2023), die Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften (Juli 2023) und den Rugby World Cup (Oktober 2023).

Diese Dynamik dürfte in den kommenden fünf Jahren fortgesetzt werden, da Frankreich mehr als 40 sportliche Großveranstaltungen von internationaler Tragweite ausrichtet, darunter neben den Olympischen und Paralympischen Spielen von Paris 2024 mehrere Weltmeisterschaften wie Petanque (Dezember 2024), Badminton (2025), die Rad-WM und die Kanu- und Kajak-WM (2027), nicht zu vergessen die alljährliche Tour de France!

Download des Veranstaltungskalenders für die bevorstehenden internationalen Wettkämpfe in Frankreich, betreut von der Interministeriellen Arbeitsgruppe für sportliche Großveranstaltungen (Délégation interministérielle aux grands évènements sportifs, DIGES)

Stand: Dezember 2023